Der Ton macht die Musik oder Klug gewählte Worte sorgen für mehr Erfolg

Der Ton macht die Musik

Das vergessen wir in der alltäglichen Kommunikation immer wieder. Dabei ist es doch so einfach, negativ besetzte Phrasen und Floskeln einfach durch etwas Positives zu ersetzen. Statt „muss“ kann da auch „darf“ stehen, statt „ja, aber“ geht auch immer ein „Ja“, ohne Wenn und Aber ganz gut.

Im Blog decken wir ein paar sprachliche Ungereimtheiten auf und zeigen, wie man besser, eben positiv kommunizieren kann. Weil eben der Ton die Musik macht.

 

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Der Ton macht die Musik oder Klug gewählte Worte sorgen für mehr Erfolg

Ein Podcast von Beat Ambord.

Bekannt ist der Unternehmer, Buchautor und Filmproduzent vor allem als Schweizer Vermarktungsspezialist, der mit seinen modernen und immer wieder neuen Ansätzen im Marketing ganz Europa begeistert. Dank seiner frühen Hinwendung zu den digitalen Medien gilt Beat Ambord bis heute als Pionier der digitalen Vermarktung und setzt hier immer wieder neue Signale. Seine Geschäftspartner und Kunden schätzen ihn als ebenso eloquenten wie verlässlichen Partner, der auch in schwierigen Umfeldern mit Sicherheit und Kompetenz brilliert. Im hybriden Marketing zeigt sich Beat Ambord ebenso präsent wie in der klassischen oder in der rein digitalen Vermarktung.

Im neuen Podcast beschäftigt sich Beat Ambord mit den kleinen und grossen Fallen in der Kommunikation und zeigt zugleich, wie im privaten und im geschäftlichen Umfeld besser kommuniziert werden kann.

Der Ton macht die Musik

oder

Klug gewählte Worte sorgen für mehr Erfolg

Kommunikation ist gar keine so einfache Sache. Auch wenn wir praktisch täglich irgendwie mit irgendjemandem in Kontakt gehen, tun wir uns doch manchmal schwer, wenn es einfach nur um die Wahl der richtigen Worte geht. Dabei weiss doch jeder: Der Ton macht die Musik. Und trotzdem bewegen wir uns oftmals eher im disharmonischen Moll, statt im wohlklingenden Dur.

Auffällig ist, dass die meisten Menschen dazu neigen, defizitorientiert zu kommunizieren. Ständig geht es darum, was nicht geht, was nicht passt und wie alles anders sein könnte. Nur selten werden Lob, Anerkennung und Zustimmung klar ausgedrückt. Und entsprechend schwierig ist es für immer mehr Menschen, mit Lob oder auch einer konstruktiven Kritik richtig umzugehen. Dabei geht es doch gerade in der zwischenmenschlichen Kommunikation um klare Botschaften mit positiver Aussage. Damit lassen sich sogar Konflikte und schwierige Situationen ganz anders bearbeiten, als mit einer Kommunikation, die immer nur darauf ausgerichtet ist, was alles und warum das alles nicht geht.

Hier einige Beispiele

„Ja, aber …“ – Was denn nun?

„Ja, aber …“  hier mischt sich Zustimmung mit Vorbehalt. Aber was ist denn eigentlich gemeint? Ja oder Aber? Wer mit „Ja, aber …“ antwortet, sagt im Kern genommen nein, weil das, was mit einer Zustimmung beginnt in Zweifeln endet.

„Möchten Sie ein Eis?“

„Ja, aber nicht zu kalt.“

Was für eine Kommunikation. Besser wäre doch ein klares „Ja“. Und Eis ist eben nun einmal kalt, sonst wäre es wohl kein Eis.

Besser als „Ja, aber …“ ist immer „Ja. Und …“ Im Zweifelsfall lassen wir das „Und“ einfach auch weg. Denn wenn wir zustimmen, reicht ein Ja. Und wenn wir das nicht wollen, ist ein Nein die klare Aussage.

Die Kunst der leisen Töne

Die Schweizer sind seit jeher bekannt als Meister der Diplomatie. Das hat sich bis in den Sprachgebrauch hinein entwickelt. Zwischen einem klaren „Ja“ und einem harten “Nein“ gibt es da noch das „Wir schauen einmal“.

„Wir schauen einmal“, bedeutet dabei nicht, dass irgendetwas auf die sprichwörtliche lange Bank geschoben werden soll. Vielmehr schafft man sich damit Raum zum Prüfen, Abwägen und Bewerten. Und so ist dieses weder „ja“ noch „nein“ ein gutes Zeichen dafür, dass ein Sachverhalt in all seinen Facetten geprüft und bewertet wird, noch bevor man sich zu einer klaren Zusage oder Absage entscheidet.

Auch in der alltäglichen Kommunikation sind diese leisen Zwischentöne kein Zaudern und Zagen, sondern vielmehr die Gewissheit, dass Dinge nicht einfach zugesagt oder abgelehnt, sondern zuvor sorgfältig geprüft werden. Praktisch so etwas wie gekonnte und feinsinnige Diplomatie für den Alltag.

„Ich versuch das mal“ – Wie jetzt?

Wenn jemand sagt „Ich versuch das mal“, heisst das ja weiter nichts, als dass dieser jemand sich seiner Sache gar nicht sicher ist. Im beruflichen oder geschäftlichen Umfeld fällt hier das Urteil sogar noch deutlicher aus. Wenn jemand „etwas versuchen“ will, bedeutet das schlichtweg, er kann das nicht wirklich.

Auch wenn der Volksmund meint „Versuch macht klug“, sollte man sich doch solcher Redensarten enthalten. Etwas versuchen heisst eben nicht, dass man es auch nur ansatzhalber beherrscht. Ein deutliches Zeichen dafür, von solchen Offerten Abstand zu nehmen!

Besser anstatt „Ich versuch das mal“ ist allemal „Ich mach das“. Und wer sich hier nicht sicher ist, darf immer noch auf ein „Ich schau mir das jetzt gleich mal an“ ausweichen. Das schafft zumindest etwas Zeit. Danach sollte aber ein klares Statement folgen, ob man wirklich kann oder auch nicht kann.

„Sorry, bin spät“ – Ja und?

Das Sie zu spät sind, hat ja jeder schon gemerkt. Die Entschuldigung dafür mag angebracht sein, setzt aber voraus, dass alle anderen damit einverstanden sind. Und wahrscheinlich sind sie das eben nicht. Und schnell wird aus einer wahrscheinlich gut gemeinten Entschuldigung eine Floskel, die so gar keiner hören möchte.

Besser als „Sorry, bin spät“ ist in jedem Fall „Danke für’s warten“. Damit drücken wir aus, dass wir schon wissen, dass alle anderen gewartet haben und wir bedanken uns dafür. Das ist in jedem Fall positiver bestimmt, als von anderen zu erwarten, dass diese sich mit einer floskelhaften Entschuldigung abspeisen lassen.

„Kein Problem“ – Aber?

Wenn etwas „kein Problem“ ist, müssen wir das auch nicht als Problem benennen. Denn sonst ist es wahrscheinlich doch ein Problem und man will nur nicht in die Auseinandersetzung dazu gehen. Hören wir also auf, aus „keinem Problem“ doch eines zu machen und sagen wir einfach “Gerne“. Auch das ist viel positiver und suggeriert keine negativen Assoziationen.

„Ich muss“ – Aber will ich das auch?

Die Floskel „ich muss“ ist schon bei Kindern nicht sehr beliebt. Schlimmer wird das noch, wenn auch dem „ich muss“ ein „du musst“ wird. Müssen hat immer etwas mit Druck und Zwang zu tun und stösst zumindest innerlich eher auf Ablehnung. Wer es in der Kindererziehung mal mit einem „du darfst“ statt mit einem „du musst“ probiert, wird schnell merken wie einfach auch unangenehme Dinge werden können.

Besser als ein „ich muss“ist in jedem Fall ein „ich kann“, „ich werde“, „ich will“, „ich darf“ oder „ich möchte“. Alles das ist deutlich weniger negativ und spricht dafür, dass man etwas gerne tut und nicht nur, weil irgendein Zwang dahinter steht. Und selbst dann wenn es diesen Zwang und Druck gibt, muss man diesen nicht einmal kommunizieren.

„Dead Line“ – Jetzt bin ich tot!

Einer der schrecklichsten aus dem Englischen entlehnten Begriffen ist wohl die Dead-Line. Die wortwörtliche Todeslinie bestimmt wohl den Zeitpunkt des Todes und passt gar nicht zu terminlichen Abstimmungen. Irgendwie steckt auch hier eine Bedrohung drin, die gerade im geschäftlichen Umfeld keiner braucht. „Wenn du diesen Termin nicht halten kannst, bist du tot“, oder so.

Besser als eine „Dead Line“ist da wohl ein Liefertermin, ein Abgabetermin oder eben der Zeitpunkt, an dem etwas erledigt sein sollte. Mit dem Tod zu argumentieren ist ein wahrhaftiges „Totschlag-Argument“, auf das wir alle gut verzichten können. Selbst dann, wenn es vielleicht gar nicht so wörtlich gemeint ist.

„Nicht vergessen!“ – sonst …

Ja was sonst! Auch in dieser Floskel versteckt sich eine unausgesprochene Drohung. „Wenn du das vergisst“, wird irgendetwas Schreckliches passieren. Wirklich? Nun gut, meist ist das nicht so gemeint, aber gesagt.

Besser wäre doch „Denk bitte an …“, dann wird aus der Drohung eine Bitte und der Druck wird deutlich kleiner. Und ohne Druck arbeitet es sich besser und sogar die zwischenmenschlichen Beziehung gelingen mit einer gewaltfreien und weniger zwanghaften Sprache viel besser.

Beispiele für schlechte Kommunikation gibt es reichlich. Nun ist jeder Einzelne gefragt zu überlegen, wie Kommunikation angenehmer und klarer gelingen kann. Weil die Wortwahl eben den Unterschied macht.

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