Podcast „Die Unternehmensformel“ Freunde sind nicht gleich Freunde

Herzlich Willkommen zum Podcast „Die Unternehmensformel“

Seit mehreren Jahrzehnten macht sich die F1rst GmbH stark für eine moderne, effiziente und vor allem erfolgreiche Vermarktung von Produkten, Leistungen und Services grosser und kleiner Unternehmen. Sowohl gastronomische Betriebe und Hotels, Handwerksbetriebe und Handelsunternehmen aber auch medizinische Fachpraxen, Spitäler, Banken und Versicherungen profitieren von der Fachkenntnis, dem Ideenreichtum und der Erfahrung der F1rst GmbH.

Mit dem neuen Podcast „Die Unternehmensformel“ stellen wir allen Interessierten das Buch von Beat Ambord in komprimierter Form vor. Das was der eloquente Macher und Pionier der Vermarktung hier zu sagen hat, ist allemal das Nachmachen wert.

In diesem Teil des Podcasts „Die Unternehmensformel“ stellen wir uns dem Thema Freunde sind nicht gleich Freunde

Viel Vergnügen und vor allem Erfolg beim Umsetzen der „Unternehmensformel“ wünscht Ihnen

Beat Ambord

In einer repräsentativen Umfrage stellte das Emnid-Institut folgende Frage[i]: „Jemand stellt Ihnen auf einer Party die Gäste vor, mit Beruf: Wen wollen Sie besonders gern kennenlernen?“:

  • den Banker?
  • den Metzger?
  • den Wissenschaftler, der Tierversuche macht?
  • den Bestatter?
  • die Prostituierte?
  • die Toilettenfrau?

Bis zu drei Partygäste durften die Befragten nennen. Fast jeder Zweite (46 Prozent) möchte den Banker kennenlernen. 40 Prozent von ihnen würden mit dem Wissenschaftler ins Gespräch kommen wollen. Besonders überraschten die Antworten unter den Jungen im Alter zwischen 14 bis 29 Jahren. Hier wollten sogar fast zwei Drittel (65 Prozent) den Banker sprechen. Jeder Vierte würde mit einem Metzger sprechen wollen (24 Prozent) und nur 22 Prozent mit der Toilettenfrau. Geld, so könnte man meinen, regiert auch in Zeiten der Finanzkrise noch immer die Welt. Wohl dem, der sich davon nicht nur unabhängig macht, sondern Erfüllung in seiner Aufgabe sieht, mit der er das Geld verdient. Das ist wichtig, wie der Topökonom Jeffrey Sachs und sein Team herausfanden. In der ersten weltweiten Studie[ii] zur allgemeinen Zufriedenheit der Menschen haben sie Folgendes herausgefunden. Wichtig sind demnach:

  • Gesundheit
  • intakte Familie
  • hohe Bildung
  • Spaß an der Arbeit
  • Wertesystem

Für mich ist diese Aufstellung nicht ganz vollständig. So sind für mich Freundschaften wichtig. Ohne Freunde kann ich mir ein Leben nicht vorstellen, denn „wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen und trotzdem zu uns halten“, schreibt die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916). Ich glaube nicht, dass die Social-Media-Freunde dafür stehen. Deshalb stört mich die Bezeichnung „Freunde“ in diesem Zusammenhang. Der Begriff wird durch das Internet so inflationär eingesetzt, dass er ernsthaft gefährdet ist, als nichtssagendes Schlagwort in die Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Es ist erfreulich, wenn jemand eine Internet-Seite oder uns als Person, die er nur virtuell kennt, toll findet und deshalb unser Freund werden will bzw. ist. Doch ist Freundschaft für mich deutlich mehr als nur ein einziger Mausklick, der uns mit anderen verbindet.

Die Bezeichnung Freund geht zurück auf das gotische Wort frijonds, das Sprachwissenschaftler mit „lieben“ übersetzen. Das zeigt doch, dass ein Freund/eine Freundin mehr ist als nur ein Mausklick im Internet. Freundschaften sind ein hochkomplexes Konstrukt, das erst durch viel Zeit und Vertrauen entstehen kann. In dem Lied „Ein Freund, ein guter Freund“ von Heinz Rühmann gibt es eine Stelle, die exakt beschreibt, was ich unter einer echten Freundschaft verstehe:

„Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt. Ein Freund bleibt immer Freund, und wenn die ganze Welt zusammenfällt. Drum sei auch nicht betrübt, wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt. Ein Freund, ein guter Freund, das ist der größte Schatz, den’s gibt.“

Ein Freund oder freundschaftliche Beziehungen heißt, sich dazu zu bekennen, in guten wie in schlechten Tagen. Letzteres kommt seltener vor. Dann verleugnen sich selbst die, die zuvor ein gutes Verhältnis untereinander hatten. Sehr eindrucksvoll zu erkennen im Christentum. Weil sie eine der ältesten uns bekannten Geschichten ist, möchte ich sie hier erzählen. Sie zeigt, wie schnell Freundschaften aufgekündigt werden, wenn einem die nackte Angst im Nacken sitzt – durchaus menschlich übrigens. Simon Petrus, später der erste Papst, zuvor Fischer, war, wie man es heute sagen würde, der „beste Kumpel“ von Jesus. Petrus versprach, sein Leben für seinen Freund hinzugeben. Darauf sagte Jesus: „Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben.“ Petrus widersprach. Als Jesus verhaftet wurde, rannten alle seine „Freunde“ davon und ließen ihn allein zurück. Sie wurden aber von der aufgebrachten Menge gestellt. So auch Petrus. Er fühlte sich in die Enge getrieben. Er leugnete seine Zugehörigkeit zu Jesus. Um die Glaubwürdigkeit seiner Aussage noch zu unterstreichen, versicherte er mit einem Schwur: „Ich kenne diesen Menschen nicht.“ Dann krähte der Hahn.

Im Internet kräht kein Hahn. Da gibt es nur einen „Shitstorm“, wenn etwas nicht dem Geschmack der „Freunde“ entspricht. Wenn schon im Alten Testament von Verrat unter Freunden geschrieben wird, muss man sich nicht wundern, dass sich daran bis heute nichts geändert hat. Ich werde den Eindruck nicht los, dass wir in einer Welt leben, in der der Gedanke vorherrscht, „die Welt sei schlecht“. Schlimmer noch. Es verfestigt sich der Gedanke, dass die Menschen, die um uns herum sind, uns doch nur „schaden“ wollen.

Wer einen Eindruck davon haben möchte, wie es um das Seelenleben vieler Zeitgenossen bestellt ist, geht ins Internet. Nicht, wie etwa anzunehmen wäre, in irgendwelche „Ich bin so schrecklich traurig“-Foren oder „Mir geht es gar nicht so gut“-Blogs, sondern einfach auf Google.de, den Marktführer unter den Suchmaschinen im Internet. Sobald Sie hier einen Begriff in die Suchleiste eingeben, kommt es zu einer automatischen Vervollständigung Ihrer Suchanfrage. Der dahinterstehende Algorithmus wird diese Vorschläge anhand der Häufigkeit vorausgegangener Anfragen erstellen. Anders ausgedrückt: Je öfter dieselbe Frage von unterschiedlichen Fragern gestellt wird, desto mehr geht Google davon aus, dass es sich dabei um ein relevantes Problem handelt, das das Gros der Google-Sucher interessieren könnte. Deshalb nimmt Google bei Ihrer Eingabe zunächst an, dass auch Sie genau diese Frage stellen wollen, weshalb es nun zu automatisierten Vorschlägen kommt. So brauchen Sie nur noch wenige Buchstaben einzutippen, der Rest folgt als Vorschlag. Wenn Sie z. B. „Ich fühle mich“ eintippen, erhalten Sie diese Vorschläge:

ich fühle mich hässlich

ich fühle mich einsam

ich fühle mich schwanger

ich fühle mich allein

„Ich fühle mich gut und suche …“ auf diesen Vorschlag warten Sie hier vergebens. Keine böse Absicht der Suchmaschine. Scheinbar gibt es nur wenige, die sich gut fühlen. Wie kann das sein? Suchen nur verzweifelte, einsame Menschen nach Lösungen, während die glücklichen damit beschäftigt sind, Partys zu feiern?

Ein anderes Beispiel. Sie wollen diesen Satz eintippen: „Mein Freund sucht ein neues Auto.“ Dann erhalten Sie spätestens nach diesen zwei Wörtern „Mein Freund …“ folgende Vorschläge (Schreibweise entspricht der Darstellung):

mein freund der baum

mein freund der delfin

mein freund harvey

mein freund ted

Wird hier das Klischee „Männer und Gefühle schließen einander aus“ bestätigt? Das möchte man nicht glauben, doch ausschließen kann man(n) es auch nicht. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn die Frage „weiblicher“ Natur ist. Sie wollen dieses eintippen: „Meine Freundin sucht ein neues Auto.“ Doch dazu kommt es nicht. Bereits nach dem zweiten Wort „… Freundin“ erhalten Sie diese interessanten Vorschläge:

meine freundin conni

meine freundin nervt

meine freundin liebt mich nicht mehr

meine freundin kann nicht küssen

Das Gros der Suchenden, wahrscheinlich Männer, scheint also ein Problem mit der Freundin zu haben. Die Steigerung ist eine Suchanfrage in Sachen „Ehe“. Auch hier reichen nur zwei Wörter, wie „Meine Ehe …“, um Interessantes zutage zu fördern:

meine ehe macht mich kaputt

meine ehe geht den bach runter

meine ehe ist langweilig

meine ehe ist am ende

„Kaputt“, „Bach runter“, „langweilig“, „ist am Ende“ – sieht so das Leben der verheirateten Menschen in Deutschland aus? Wahrscheinlich. Ansonsten hätte doch dort auch stehen können: „Meine Ehe ist ein Segen“, „Meine Ehe ist ein Glücksfall“, „Meine Ehe macht mich glücklich.“ Wie gesagt: könnte!

Negative Vorschläge, wohin das Auge blickt. Das lässt buchstäblich tief blicken, wenn die größte Suchmaschine der Welt solche Vorschläge unterbreitet. Ich will nicht so weit gehen und behaupten, dass es sich dabei um ein Abbild unserer Gesellschaft handelt, aber ausschließen will ich das auch nicht mehr. Das alles ist für mich der Beweis, dass wir in einem

emotionalen Winter

leben. Jeder ist sich selbst der Nächste, gönnt dem anderen nicht das sprichwörtliche „Schwarze“ unter dem Fingernagel, vermutet hinter jeder Ecke das Schlechte und fühlt sich häufig als das Opfer, das vom Ehepartner, der Firma und der Regierung ausgenutzt wird. Wer so denkt und handelt, der vereinsamt immer mehr. Für uns als Menschen, die wir so sehr auf soziale Kontakte angewiesen sind, eine echte Katastrophe.

„Die schlimmste Armut ist Einsamkeit und das Gefühl, unbeachtet und unerwünscht zu sein“, sagte Mutter Teresa. Für diese Erkenntnis brauchte sie keine wissenschaftlichen Studien. Sie wusste auch so Bescheid. In unserer heutigen Zeit aber verlangen wir wie im ZDF nach Zahlen, Daten und Fakten. Wir wollen immer alles genau wissen. „Wer, wie, was – wieso, weshalb, warum?“, so fragt die Kindersendung „Sesamstraße“. Wenn wir schon im Vorschulalter darauf konditioniert werden, mehr unsere Frontallappen (auch Stirnlappen genannt) einzusetzen und weniger auf unsere Gefühle zu achten, müssen wir uns über eine Vereinsamung nicht wundern. Wobei dieser Begriff nicht gleichbedeutend mit „Single“ ist. Sie können auch in einer nach außen hin harmonischen Beziehung „einsam“ sein. Doch weil nicht sein kann, was nicht sein darf, negieren wir unsere Gefühle, halten an verstaubten Beziehungen fest, ordnen uns unter und beneiden andere um ihre harmonische Partnerschaft. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, lehrt eine Redensart. Wer festhält, kann nicht loslassen, was aber für die Gesundheit zwingend notwendig wäre.

Letzteres bestätigen immer mehr Studien. Die wohl umfangreichste kommt sogar zu dem Schluss, dass Einsamkeit das Sterberisiko dramatisch erhöht. Zudem fanden die Forscher heraus, dass Einsamkeit für die Gesundheit genauso schädlich ist wie das Rauchen. Als soziales Wesen suchen wir Menschen nach Freundschaft, Gesprächen, Liebe und Geborgenheit. Das können wir uns allein nie geben, das funktioniert nur im Austausch mit anderen. So wie wir uns selbst nicht kitzeln können (wir können es, aber wir fühlen nichts dabei), so können wir uns selbst nicht dauerhaft glücklich machen. Dafür braucht es einen anderen Menschen.

Dafür steht Franchise. Hier sind Sie nie alleine. Innerhalb eines Franchisesystems sind alle Franchisenehmer „Chefs“, mit denen Sie sich hervorragend austauschen können, denn niemand versteht Sie besser als Ihre „Kollegen“. Wenn Sie hingegen „normaler“ Unternehmensgründer sind, sind Sie häufig ganz allein auf sich gestellt und damit einsamer, wie Forscher der Technischen Universität München feststellten[iii].

„Chef sein macht einsam“,

so ihr Fazit. „Mit zunehmender Entscheidungsgewalt der Bosse wächst das Misstrauen der Belegschaft gegen „die da oben“, schreiben die Forscher in ihrer Studie. Somit kämpfen Chefs häufig allein gegen den Rest der Welt. Keine leichte Aufgabe, zumal die Geschäftswelt immer komplexer wird. Da braucht es Partner an der Seite, die mit einem gemeinsam an einem Strang ziehen. So wie im Franchising.

„Vergiss nicht. Glück hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast. Es hängt nur davon ab, was du denkst“, war der Bestseller-Autor Dale Carnegie (1888–1955) überzeugt. Seine Feststellung trifft zu, muss allerdings um eine Komponente erweitert werden, damit die Herausforderungen heutiger Zeit zu meistern sind. Es bedarf des richtigen TUNs, dann gelingt das zufriedene Leben, wie eine einzigartige Langzeitstudie[iv] beweist. Sie stellte zu Beginn ihrer Aufzeichnungen die Frage: „Wie gelingt das Leben?“ Seit mehr als 70 Jahren bemühen sich die Wissenschaftler der Harvard University um die Antwort. Weil sie in dieser Zeit 268 Menschen begleiteten, ergaben sich Schritt für Schritte neue Erkenntnisse. Der Leiter der sogenannten Grant-Studie, Prof. Dr. George Vaillant, scheint inzwischen das Leben seiner Probanden besser zu kennen als sein eigenes. Er selbst ist bereits 78 Jahre alt und damit nur 15 Jahre jünger als die meisten seiner Studienteilnehmer. Sie alle sind Harvard-Absolventen der Jahrgänge 1939 bis 1945. Unter ihnen war auch der ehemalige US-amerikanische Präsident John F. Kennedy. Diejenigen, die noch leben, sind etwa 90 Jahre alt. Ihr Anteil liegt bei 30 Prozent[v]. Damit leben in dieser Gruppe dreimal so viel wie im Durchschnitt der Bevölkerung in diesem Alter.

Alle paar Jahre führen die Psychologen ausführliche Gespräche mit den Teilnehmern. Im Abstand von jeweils fünf Jahren werden sie medizinisch untersucht. Dazwischen müssen sie mehrmals im Jahr Fragebögen ausfüllen. Mit diesem Projekt wollen die Wissenschaftler die zentralen Lebensthemen empirisch bearbeiten und statistisch belegen. So fanden sie natürlich die Bestätigung, dass regelmäßige körperliche Bewegung ein gelungenes Leben wahrscheinlicher macht. Auch bestätigte sich die negative Auswirkung von Übergewicht, Rauchen und Alkohol. Umso mehr erstaunt das Fazit aus einer der größten, ausführlichsten und aufwendigsten Studien der Welt:

„Das mit Abstand Wichtigste ist die Bindung“,

sagt der Studienleiter Dr. George Vaillant. Weiter führt er aus: „Dabei geht es nicht unbedingt um die Bindung zum Lebenspartner, sondern eher um die grundsätzliche Beziehung zu anderen Menschen, und zwar im Sinne einer menschenliebenden und einfühlsamen Verbindung.“

So wie im Franchising!

Hier sind menschenliebende und einfühlsame Verbindungen eher die Norm als die Ausnahme. An sieben Tagen die Woche geht es hier um nichts anderes als um „Verbindungen“ zu Kunden, Geschäftspartnern, Kollegen etc. Je besser das gelingt, desto erfolgreicher und glücklicher ist ein Franchisenehmer. Übrigens, Glück hat die gleiche Sprachwurzel wie gelingen, was nicht sonderlich überrascht. Kaum ein Mensch wird Glücksgefühle empfinden, wenn ihm regelmäßig Projekte misslingen, der Alltag stresst und es mit der Gesundheit nicht zum Besten bestellt ist. Insofern braucht es, frei nach Dale Carnegie, die richtigen Gedanken, um sich wohlzufühlen. Prof. Dr. Vaillant schreibt Ähnliches in seiner Grant-Studie: „Es kommt weniger auf die äußeren Umstände an, sondern eher auf die Art, wie man damit umgeht.“

Unser Leben wird meiner Meinung nach durch zwei Verbindungen bestimmt:

  1. die interne und
  2. die externe

1. Interne Verbindung

Die interne Verbindung betrifft uns selbst. Hier bestimmen weder der Zufall noch äußere Umstände unser Glücksgefühl, sondern Körper, Geist und Seele. Der US-amerikanische Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi empfiehlt, durch spielerische Aktivitäten (wieder-) zu entdecken oder herauszufinden, welche Tätigkeiten uns besonderen Spaß machen. „Spaß“, so der Psychologe, „ist das Tor zum Flow und damit zu vielen Glücksmomenten.“ Die zentrale Frage zur „internen Verbindung“ lautet: Bin ich mit mir selbst in Kontakt?

2. Externe Verbindung

Die externe Verbindung steht für die Kommunikation im Allgemeinen. Im Besonderen zwischen zwei Menschen, die aufeinander angewiesen sind, wie z. B. Ehepaare, Verkäufer und Kunde, Chef und Mitarbeiter, Geschwister, Franchisenehmer, Franchisegeber etc. pp. Die Art und Weise, wie wir hier miteinander kommunizieren, ist vielfältig und doch unbewusster, als gemeinhin angenommen. So soll es auf der Welt mehr als 6.000 Sprachen geben. So genau weiß das niemand. Aber auch so wird es ohne Englischkenntnisse in Europa schon schwierig, sich mit dem Nachbarn zu unterhalten. Und doch gibt es eine Sprache, die von jedem verstanden wird, die Körpersprache! Sie setzt sich aus mehreren Elementen zusammen und zeichnet sich durch eine Besonderheit aus: Sie kann nicht lügen! Samy Molcho, Meister der Pantomime und Spezialist für Körpersprache sagte:

„Die Körpersprache ist der Handschuh der Seele. Seine Sprache ist die Sprache des Herzens. Jede innere Bewegung, Gefühle, Wünsche drücken sich durch unseren Körper aus.“

Zudem betont er: „Deine Zunge kann lügen, dein Körper nicht.“

1971 fand Prof. Dr. Albert Mehrabian heraus, dass der Inhalt einer Kommunikation, also das, was gesagt wird, nur sieben Prozent ausmacht. Mit 55 Prozent trägt die Körpersprache (= Haltung, Gestik, Mimik) zum Gesamtbild unserer Kommunikation bei. 38 Prozent entfallen auf die Stimmlage. Natürlich dürfen die sieben Prozent nicht unterschätzt werden. Die „restlichen“ 93 Prozent haben keine Chance, ihre Wirkung zu entfalten, wenn es an überzeugenden Inhalten fehlt. Dr. Martin Luther King hätte mit 93 Prozent genauso wenig Erfolg gehabt wie Barack Obama. Seine Botschaft „I have a dream“ bestand aus wenigen Worten, doch schrieben sie Geschichte. Barack Obama wurde mit seinem „Yes, we can“ sogar zum US-Präsidenten gewählt. Mit weniger überzeugenden Inhalten hätte er die Menschen, sein Publikum, nicht für sich gewinnen können.

Umgekehrt verhält es sich ähnlich. Überzeugende Inhalte täuschen nicht über eine destruktive Stimmung hinweg. Wenn Sie schlechte Laune haben, dann können Sie Ihrem Gegenüber die schönsten Komplimente machen. Sie sind in diesem Moment nicht authentisch, deshalb wird man Ihren Worten keinen Glauben schenken. Das Gesagte passt nicht zum Nonverbalen, also zu Ihrer Körpersprache. „Vultus loquitur quodcumque tegis“ schrieb bereits Seneca, der römische Philosoph, Naturforscher und Staatsmann, der vor rund 2.000 Jahren lebte. „Deine Miene“, so die Übersetzung, „spricht aus, was auch immer du verheimlichst.“ Der Nobelpreisträger Isaac Bashevis Singer (1902–1991) ergänzte: „Was jemand denkt, merkt man weniger an seinen Ansichten als an seinem Verhalten.“ Die zentrale Frage zur „externen Verbindung“ lautet:

Bin ich mit anderen in gewinnbringendem Kontakt?

Ich vergleiche Ihre Situation als Franchisenehmer mit der eines Austernfischers. Diese unscheinbare Muschel, die zunächst aussieht wie jede andere ihrer Art. Geöffnet entfaltet sie einen unangenehmen Duft. Zudem ist der Inhalt alles andere als appetitanregend. Unter Schönheit und gustatorischen Genüssen verstehe ich etwas anderes. Das alles ist schnell vergessen, wenn dazwischen eine Perle entdeckt wird. Das ist naturbedingt eher selten. Aber auch nicht ausgeschlossen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man Hunderte von Austern öffnen muss, um eine einzige Perle zu finden. Diese indes entschädigt am Ende für alle Strapazen und Mühen, weil sie so unglaublich wertvoll ist. In der Analogie zur Auster ist es die Aufgabe eines Franchisenehmers in jedem seiner Kontakte eine Auster zu sehen, in der sich eine Perle befinden kann. Nur aus einem Kontakt kann ein Kontrakt entstehen. Das lateinische Wort Kontrakt steht für Vertrag. So wie in keiner Branche, so fliegen auch im Franchising keine gebratenen Tauben durch die Luft, die es nur zu fangen gilt. Hier wie dort steht hinter jedem Lohn harte Arbeit. Im übertragenen Sinne muss man jeden Tag eine Auster nach der anderen öffnen, um die Perle, die den Umsatz und damit den Gewinn bringt, zu finden. Leicht verdientes Geld gibt es nicht.

Darüber hinaus muss sich der Franchisenehmer selbst als Perle sehen. Ob Franchisenehmer oder -geber, sie alle sind es doch, die für ihren Lebensunterhalt die Saat legen müssen. Die Perle in der Auster kann doch nur entstehen, wenn vorher eine Saat gelegt wurde. In diesem Fall ein Fremdkörper, häufig in Form eines Sandkorns, das sich in die Muschel einnistet. Daraus entsteht später eine Perle, die jedermann begehrt. Nachdem sie richtig bearbeitet wurde, ist sie der Superstar unter den Schmuckaccessoires. Auch Sie haben das Talent zum SUPERSTAR. Dieser Begriff steht nicht nur für einen Bewusstseinszustand, sondern kann auch als Akronym stehen für:

S       =      Stabilität

U      =      USP (= unique selling proposition[1])

P       =      Perfektionismus

E      =      Erfolgsdenken

R      =      Realitätsnähe

S       =      Selbstbewusstsein

T      =      Tatkraft

A      =      Aktivität

R      =      Rekonvaleszenz nach Rückschlägen

Diese Merkmale machen einen erfolgsorientierten Franchisenehmer aus.

Rat suchende Kunden mit Waren zu versorgen, das kann nun wirklich jeder – auch das Internet. Ihre Sorgen und Ängste zu erkennen und darauf zu reagieren, das können nur echte SUPERSTARs. Eine großartige Chance in jeder Hinsicht. Auch wenn er nicht aus meiner Branche war, so hatte er recht, der Henry Ford (1863–1947), einst der erfolgreichste US-amerikanische Autobauer seiner Zeit, mit seiner Feststellung: „Autos kaufen keine Autos.“ Es sind Menschen, die Autos kaufen – natürlich. Es sind Menschen, die zu uns kommen und ein Problem haben, denn „Powerdrinks kaufen keine Powerdrinks“, „Immobilien kaufen keine Immobilien“, „Pommes kaufen keine Pommes“. Die Rat suchenden Menschen kommen zu den Franchisenehmern, weil sie ihrer Hilfe bedürfen. Die meisten Menschen sind, nicht zuletzt auch wegen der Krisen, voller Ängste und Sorgen. Sie sind leidend, weil ihnen z. B. Vitamine fehlen oder sie abnehmen wollen. Einige von ihnen werden nicht los, was loszulassen ist, also suchen sie in Sachen Verdauung Hilfe. Andere sind Sportler und brauchen Hilfe in Sachen Mineralien, weil sie nicht daran glauben, dass alkoholfreies Weizenbier allein ihre körpereigenen Depots energetisch auffüllt. Wieder andere fragen nach der richtigen Ernährung. Ältere Menschen, die womöglich in ein Seniorenheim ziehen müssen, brauchen beim Verkauf ihres Hauses Hilfe. Ein engagierter Geschäftsmann hat keine Zeit, die Zeitungen nach einem günstigen Wagen zu durchforsten. Ihnen allen ist gemein, dass sie doch nicht nur die ultimative Lösung für ihr Problem suchen. Sie suchen einen Menschen, der sie und damit ihr Problem ernst nimmt und versteht. Sie alle brauchen

Ihren Rat als Experte und Mensch!

Über diese Vertrauensebene ist es dann möglich, über die Beratung zu verkaufen. Letzteres ist wichtig, weil es nicht nur dem Geldverdienen dient, sondern auch dafür sorgt, dass Sie als Franchisenehmer auch Ihre Partner – Banken, Lieferanten, Mitarbeiter – bedienen können. Gelingt Ihnen das, fühlen Sie sich, Gott sei Dank, mächtig und damit nicht mehr ohnmächtig! Sie haben sie zurück – die Macht in Anlehnung von „Möge die Macht mit dir sein“ (im Original der legendäre Star-Wars-Kino-Blockbuster von George Lucas: „May the Force be with you“), ein Gruß der Jedi-Ritter zum Abschied. Wir müssen hierzu nicht dem Irdischen entfliehen. Bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen, weil es hier viel zu tun gibt, denn Franchisepartner, die nur beraten wollen, können nicht verkaufen, aber:

Franchisepartner, die verkaufen können, können auch beraten!

Bitte nehmen Sie diesen kleinen, aber extrem wichtigen Unterschied zur Kenntnis!

Beraten Sie oder verkaufen Sie?

Sind Sie Berater oder Verkäufer?

Sie entscheiden! Doch schieben Sie Ihre Entscheidung nicht auf die lange Bank. Jetzt ist die beste Zeit, Ihre Pläne erfolgreich umzusetzen. Prof. Dr. Markku Wilenius, Senior Advisor Group Economic Research and Corporate Development der Allianz SE, sagt, wie sich die Zukunft entwickeln könnte[vi]: „Wir erwarten ein Jahrzehnt, in dem Kunden an Macht gewinnen und Unternehmen mehr denn je gefordert sein werden, individuelle Lösungen anzubieten – mit messbaren Resultaten für den Kunden … Kunden suchen zusehends Hilfe bei Coaches, Beratern und Therapeuten, um wichtige Entscheidungen an vertrauenswürdige Quellen auszulagern. Die Qualität der Beratung sowie das Zuschneiden der Serviceleistung auf individuelle Bedürfnisse werden hier zu den Schlüsselqualifikationen des Unternehmens zählen.“ Sie sehen, der Kunde sucht den ganzheitlichen Berater, der ihn bei seiner Entscheidungsfindung unterstützt.

Der griechische Philosoph der Antike, Epiktet, sagte: „Man muss wissen, dass es für den Menschen nicht leicht ist, sich einen Grundsatz zu eigen zu machen, wenn er nicht Tag für Tag dasselbe spricht, hört und zugleich dementsprechend handelt.“ Diese Erkenntnis lässt sich sehr viel einfacher formulieren:

Wer heute nichts verändert, lebt morgen wie gestern.

Wenn Sie sich heute noch verändern wollen, ist es jetzt an der Zeit,

über Franchising nachzudenken.


[1] Englische Bezeichnung für „Alleinstellungsmerkmal


[i] Chrismon; 01/2013; S. 9

[ii] http://www.ftd.de/luxus/reise/:neue-studie-geld-allein-macht-nicht-gluecklich/70019163.html#utm _source=rss2&utm_medium=rss_

   feed&utm_campaign=/

[iii] Spiegel; 15.06.2008; Chef sein macht einsam (Alexander Gutzmer)

[iv] http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/grant-studie-wie-ein-zufriedenes-leben-gelingt-a-851729.html

[v] http://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/04/Psychologie-Leben-Vaillant/seite-2

[vi] http://www.fondsprofessionell.de/redsys/searchText.php?offset=&beginDate=2010-05&endDate=2010-08&sort= dDo&kat= 

   &sws=Wilenius,&sid=159405

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